Abdichtungstechnik sanierend
Horizontalsperre im Injektionsverfahren
Grundlagen
Horizontale Sperren werden im Mauerwerk gegen aufsteigende Feuchte eingebaut. Passiert dies nicht schon bei der Errichtung des Bauvorhabens, muss dies vielfach nachträglich gemacht werden. In Österreich wird dies durch die ÖNORM B3355, Teile 1-3, geregelt und beinhaltet auch die Möglichkeit der Herstellung von Horizontalsperren mittels Injektionstechniken. Vielfach werden Injektionsverfahren als eine Möglichkeit wahrgenommen, jedoch gibt es hierbei gravierende Unterschiede. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die Trennung in kapillar hydrophobierende oder schließende Systeme. Hierbei wird nicht nur die grundlegende Systematik nach Art der Injektion und deren Füllgüter unterschieden, sondern auch die Dauerhaftigkeit der Maßnahme.
Kapillar schließende Horizontalsperre – allgemein
Im Gegensatz zu Horizontalsperren, welche auf Basis von Hydrophobierungen wirken, ist die kapillar schließende Injektion eine sehr langlebige, da die einmal platzierten Produkte nicht einfach wieder ausgewaschen werden können.Verwendet werden hierbei sehr dünnflüssige Gele auf Acrylatbasis, die im Niederdruck-Verfahren in das Mauerwerk injiziert werden. Die dafür notwendigen Injektionslöcher werden gem. ÖNORM B2270 und IBF Richtlinie gesetzt. Anschließend werden die Füllgüter mit 2- bzw. 3-Komponentenanlagen injiziert.Entgegen den meisten Horizontalsperren auf Basis von Hydrophobierungen muss hierbei weder vor- noch nachgetrocknet werden.Eine Trocknungsbeschleunigung mittels z.B. Heizstäben kann nach erfolgter Sperre jedoch jederzeit erfolgen.
Ausführungsdetails
In Abhängigkeit von Bauteildicke und -beschaffenheit wird eine doppelte Bohrlochkette mit max. Abständen von 10-12 cm gesetzt, die zumindest 4/5 der Bauteildicke tief reicht.Nach sorgfältigem Absaugens des Bohrmehls werden die Injektionspacker gesetzt.Das vorbereitete, mehrkomponentige Füllgut wird im Niederdruckverfahren (max. 10 bar) in das Mauerwerk gepresst.Dieses verteilt sich dabei in den Lagerfugen und bildet ab Einbringung die Feuchtesperre aus.
Produktvorteile
Die gegenwärtig verwendeten Injektionsgüter sind auf dem neuesten Stand der Technik und nach der EN 1504-5 CE-zertifiziert.Im Rahmen der Zulassungsprüfungen wird auch geprüft, ob die zur Anwendung gebrachten Füllstoffe sowohl der Grundwasserhygiene entsprechen als auch die Gebrauchstauglichkeit aufweisen.Die Produkte sind bei der Verarbeitung gut zeitlich steuerbar und daher genau auf das vorhandene Mauerwerk abstimmbar.